Schlagzeile in Bronze erinnert in Helmstedt an die Grenzschließung 1952 zwischen Marienborn und Helmstedt
Vor 66 Jahren, ab dem 26. Mai 1952, riegelte die kommunistische Füh-rung der DDR die Grenze zur Bundesrepublik ab. Für die Region östlich von Helmstedt bedeutete dies, vom Westen abgeschottet zu werden.
Das historische Ereignis griff die damals frisch gegründete BILD-Zeitung in ihrer ersten Ausgabe am 24. Juni 1952 auf. Die Titelseite mit der Schlagzeile „Grenze bei Helmstedt wird gesichert!“ wurde 2017, anlässlich des 65. Geburtstages der Zeitung als Bronzeguss verewigt. Nachdem die 40 Kilogramm schwere Bronzetafel im vergangenen Jahr in der Ge-denkstätte Deutsche Teilung Marienborn präsentiert wurde, wechselt sie nun den Standort und wird für ein Jahr in Helmstedt zu sehen sein.
„Die abgebildete Titelseite einer der bekanntesten Tageszeitungen Deutschlands erinnert an die Bedeutung der Teilungsgeschichte für die Bevölkerung in der Region und darüber hinaus“, so Dr. Susan Baumgartl, Leiterin der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, die die Bronze am Bürgermeister Wittich Schobert übergab. „Die Grenze durchschnitt Grundstücke und Felder, Arbeitswege, Familien, Freundes-kreise – und Biographien.“
Die Grenzpassage Helmstedt-Marienborn ist für viele Menschen zum Inbegriff der deutschen Teilung geworden. Der Grenzübergang war Nadelöhr zwischen Ost und West – mit der DDR-Grenzübergangsstelle Marienborn als größtem und bedeutendstem Kontrollpunkt an der innerdeutschen Grenze. Hier verlief bis 1989/90 die einzige Verbindungsstrecke der drei Westalliierten in ihre Berliner Sektoren. Jährlich wurden Millionen Reisende auf dem Transitweg von der Bundesrepublik nach West-Berlin und umgekehrt abgefertigt.
Die Schlagzeile der ersten BILD-Ausgabe vom 24. Juni 1952 verweist auf die damalige Bedrohungssituation im Ost-West-Konflikt in der Region Helmstedt - Marienborn: Nach der Abriegelung der Grenze durch die DDR-Regierung im Mai 1952 erhöhen Bundesgrenzschutz und britische Einheiten ihre Präsenz an der Demarkationslinie. Die Aktivitäten auf beiden Seiten des „Eisernen Vorhangs“, sich gegen Angriffe des gegnerischen Lagers zu wappnen, verstärken die politischen Spannungen und zementieren die Teilung Deutschlands.
Am Samstag, dem 26. Mai findet aus Anlass des 66. Jahrestages des Beginns der Grenzabriegelung und der Zwangsaussiedlungen aus dem Sperrgebiet der DDR im Jahre 1952 ab 11:00 Uhr am Grenzdenkmal Hötensleben eine öffentliche Gedenkveranstaltung statt. Dazu laden die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt / Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, der Grenzdenkmalverein Hötensleben e. V. und der Verein Grenzenlos – Wege zum Nachbarn e.V. Helmstedt gemeinsam ein.