Die im März 2017 begonnenen Baumaßnahmen zur Herstellung des rund 1,7 Kilometer langen Kanal- und Grabensystems vom Sternberger Teich bis zum Mühlengraben westlich der Abwasserbehandlungsanlage Helmstedt stehen kurz vor dem Abschluss. Das Wasser aus dem Teich und dem vorgelagerten Einzugsgebiet bis weit in den Lappwald hinein fließt schon in den neuen Anlagen bis zum Mühlengraben. Die Wiederherstellung der Verkehrsflächen steht nun auch endlich vor dem Abschluss. In der Teichstraße werden am 2. und 3. Juli die Asphaltarbeiten durchgeführt, sodass zum Ende der 27. Kalenderwoche die Straße für den Verkehr wieder freigegeben werden kann. Die Wiederherstellung des Fußweges auf der südlichen Seite wird dann auch abgeschlossen sein, im Bereich des nördlichen Fußweges wird die Avacon noch ein neues Stromkabel verlegen lassen, womit erst nach Freigabe der Straßenfläche begonnen werden kann. Im Bereich der Friedrichstraße stehen gleichfalls noch Arbeiten aus, da hier zwischen der Schulstraße und der Vorsfelder Straße der Parkstreifen zwischen den Baumscheiben noch neu gepflastert werden muss. Die Pflasterarbeiten werden am 24. Juni beginnen und sollen auch in der 27. Kalenderwoche abgeschlossen werden.
„Wir haben den Anwohnern und den Verkehrsteilnehmern leider einiges zumuten müssen“, gesteht der Betriebsleiter der AEH Bernd Geisler ein, „bei einem komplexen Bauvorhaben dieser Größenordnung ist dies aber nicht immer zu vermeiden. Die kalkulierte Bauzeit von zwei Jahren wurde um rund drei Monate überschritten, was sich gerade in den räumlich beengten Bauabschnitten Friedrichstraße (Einbahnstraße ab Schulstraße) und Teichstraße ausgewirkt hat. Die erforderlichen Vorleistungen der Versorgungsträger waren gerade hier besonders ausgeprägt, da die unterirdische Infrastruktur sehr dicht gepackt in den Verkehrsflächen liegt. „Neben berechtigter Kritik war aber auch immer wieder festzustellen, dass seitens der Anlieger überwiegend Verständnis dafür aufgebracht wurde, dass derartige Tiefbauarbeiten nun mal nicht ohne Beeinträchtigungen für das Umfeld der Baustelle abgewickelt werden können“ resümiert Bernd Geisler.
Die Mitglieder des Betriebsausschusses haben sich vor der Sitzung am 18. Juni die Baustelle angeschaut und auch die wesentlichen Bauwerke mittels eines digitalen Kanalspiegels betrachtet (Ablaufbauwerk Sternberger Teich, Dükerbauwerk Volkspark und offener Graben Volkspark). Im Graben Volkspark war dabei ein Grundabfluss zu beobachten, der nach Regenfällen in den Vortagen auch schon deutlich stärker zu beobachten war. Mit dem neuen Fließweg für das Wasser aus dem Sternberger Teich werden die Abwassermengen im Mischwassernetz zur Abwasserbehandlungsanlage um rund 25 Prozent reduziert, was den sicheren und wirtschaftlichen Betrieb der entlasteten Abwasseranlagen deutlich begünstigen wird. Da zudem das mit rund 3,3 Millionen Euro projektierte Bauprojekt im Kostenrahmen bleiben wird, bestand Einigkeit, dass hier eine sehr nachhaltige Investition in die Zukunftsfähigkeit der Abwasserentsorgung in der Stadt Helmstedt durchgeführt worden ist.