Zum Auftakt der 29. Helmstedter Universitätstage findet am Donnerstag, 21. September 2023, in bewährter Weise das Uni-Kino statt. Um 19.30 Uhr läuft im Kino Roxy Lichtspiele Rainer Simons „Till Eulenspiegel“ aus dem Jahr 1974. Der DEFA-Film ist ab 16 Jahren freigegeben. Anschließend an den Film folgt eine Diskussion mit der Filmhistorikerin Anna Kokenge und dem Regisseur des Films, Rainer Simon.

Die ausgewählten Filme, die alljährlich im Uni-Kino gezeigt werden, lehnen sich an die jeweiligen Themen der Helmstedter Universitätstage an. Im gleichnamigen Film zieht der Hauptcharakter Till Eulenspiegel am Vorabend des Bauernkrieges zieht durch die Lande. Der schelmische Bauernsohn schlägt dabei die geistlichen und weltlichen Mächtigen durch List mit deren eigenen Waffen, ohne die Konsequenzen zu scheuen.

Gleichzeitig versucht er den einfachen Leuten die Augen zu öffnen. So duelliert er sich mit dem Raubritter Kunz um seine Geliebte Rosine. Ein anderes Mal präsentiert er dem Fürsten Heinrich eine wüste Farborgie als Kunstwerk, das nur wahrhaft Gläubige verstehen könnten, nachdem er sich von seinem Auftraggeber monatelang fürstlich mit Speis und Trank hatte aushalten lassen. Als Eulenspiegel jedoch auch als Hofnarr des Kaisers in Ungnade fällt, wird ihm mit dem Galgen gedroht.

Preisgekrönter DEFA-Regisseur Rainer Simon

Der 1941 in Hainichen geborene Filmregisseur und Drehbuchautor Rainer Simon gilt als einer der wichtigsten der DEFA in den 1980er Jahren. Er studierte von 1961 bis 1965 an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg Regie. Seitdem drehte er zahlreiche beliebte Filme. Sein Film „Die Frau und der Fremde“ wurde mit dem Berliner Bär ausgezeichnet. 1987 erhielt er außerdem den Konrad-Wolf-Preis und 2021 von der DEFA-Stiftung den Preis für das filmkünstlerische Lebenswerk.

Publikumsliebling Winfried Glatzeder in der Hauptrolle

Die Rolle des Till Eulenspiegel wird von Winfried Glatzeder verkörpert. Der Schauspieler wurde 1945 im heute polnischen Zoppot geboren. Er kam noch im selben Jahr mit seinen Großeltern nach Berlin. Seinen ersten Durchbruch hatte Glatzeder in „Zeit der Störche“. Doch auch "Till Eulenspiegel" wird mit dazu beigetragen haben, dass Glatzeder Mitte der 1970er-Jahre in der DDR zum Publikumsliebling wurde.

Im wiedervereinigten Deutschland ist Glatzeder ebenfalls immer wieder auf dem Bildschirm, der Leinwand oder der Bühne zu sehen. Er spielte in zahlreichen „Tatort“- und „Polizeiruf 110“-Folgen mit, war in „Alarm für Cobra 11“ und in „Großstadtrevier“ zu sehen. In den Jahren 2019 und 2020 mimt er in der Science-Fiction-Mystery-Serie „Dark“ von Netflix den älteren Ulrich Nielsen und ganz aktuell im Fernseh-Thriller „Düstersee“ den Bürgermeister des uckermärkischen Dorfs Düstersee.

Für die ausgeprägt-körperliche Darstellung der des Till Eulenspiegel erhielt der Schauspieler übrigens viel Lob. Sein Eulenspiegel strotzt vor Kraft, Vitalität und List. Er ist subversiv gegen die herrschende Ordnung und bleibt trotz aller Widerstände und Rückschläge seinen Träumen treu.

Anmeldung

Der Eintritt ist frei, es ist jedoch eine Anmeldung erforderlich. Diese kann erfolgen über die

• Kino-Homepage www.helmstedterkinos.com/UniKino.php
• oder telefonisch unter 05351/33238.