In Ergänzung zum städtischen Bus-Linienverkehr hat die KVG im Zusammenspiel mit der Stadt Helmstedt seit dem Jahr 1989 einen Anrufsammeltaxi-Verkehr (AST) betrieben. In den verkehrsärmeren Abendstunden besteht seither für die Einwohner und Besucher der Stadt die Möglichkeit, zu einem günstigen Tarif ein Taxi als Bus-Ersatz zu nutzen. Allerdings wurde diese Leistung von der Stadt jährlich mit mehreren Tausend Euro bezuschusst.
Der Rat der Stadt Helmstedt hat im Jahr 2006 auf Vorschlag der Verwaltung ein umfangreiches Einsparkonzept beschlossen. Wesentlicher Bestandteil dieser „Haushaltskonsolidierung“ war die Überprüfung und Streichung einiger freiwilliger Ausgaben des städtischen Haushalts, um die Schuldenlast und somit auch die finanzielle Belastung der Allgemeinheit reduzieren zu können. Bestandteil dieser Liste der Streichungen war auch der Bereich Anruf-Sammeltaxi. Diese Änderung des Verkehrsangebotes wird nun zum nächstmöglichen Termin, nämlich zum Fahrplanwechsel im Dezember, umgesetzt. Der im Rathaus zuständige Fachbereichsleiter Dirk Stein sieht diese Streichung mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Ohne die freiwilligen Ausgaben zu reduzieren, kann die Stadt auf lange Sicht nicht bestehen. Natürlich verringern wir damit jedoch das öffentliche Angebot für diejenigen, die über kein eigenes Auto verfügen oder sich umweltbewusst fortbewegen wollen.“ Die Zahl der tatsächlichen Nutzer sei allerdings nicht besonders hoch: Jüngste Zählungen belegen, dass - im Durchschnitt - pro Tag gerade mal ein Fahrgast auf die Leistungen des Anrufsammeltaxis zurückgreift. „Außerdem“, weiß Stein zu berichten, „liegen die Fahrpreise für das Anrufsammeltaxi und den normalen Taxiverkehr nicht um Welten auseinander. Tun sich zwei oder drei Fahrgäste zusammen, kommen sie in der Regel ähnlich günstig mit dem Taxi durch die Stadt, was vielen gar nicht bewusst ist.“ Die überwiegende Mehrzahl der täglichen Nutzer werde weiterhin von dem insgesamt für eine Stadt dieser Größe guten Nahverkehrsangebot der KVG profitieren.