Resüme im Nachgang zur Veranstaltung
Am 09.11.2008 veranstaltete der Verein Grenzenlos - Wege zum Nachbarn e. V. in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft e. V. im Juleum eine Veranstaltung, die dem historischen Datum 09.11.1989 gewidmet war. Der Moderator des NDR Studios Braunschweig, Janek Wiechers, kommentierte die gut gefüllte Aula mit den Worten: „Hier ist Geschichte noch lebendig“.
Den Auftakt der Veranstaltung bildete ein Dokumentarfilm des Helmstedters Hans-Jürgen Kelm, in dem die Ereignisse um den 09. November 1989 geschildert werden. Zahlreiche Emotionen an jene Tage kamen wieder zum Vorschein. Der Beauftragte der Deutschen Gesellschaft e. V., Andreas Apelt, würdigte Helmstedt als besonderen Ort, weil Geschichte hier lebendig gehalten wird. Aufgrund der Intention der Deutschen Gesellschaft e. V. wird im kommenden Jahr in Berlin ein Freiheits- und Einheitsdenkmal aufgestellt werden, um „dem welthistorischen Ereignis der Maueröffnung, dessen Tragweite erst später deutlich wurde, Rechnung zu tragen“.
Im Laufe des Abends entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, die sowohl von den Diskutanten auf dem Podium, Elisabeth Heister-Neumann (Kultusministerin des Landes Niedersachsen), Dieter Buchwald (Bürgermeister Hötensleben/Sachsen-Anhalt), Lothar Wien (Stadtdirektor a. D. Helmstedt) und Norbert Eichler (Bürgermeister Haldensleben/Sachsen-Anhalt), als auch von zahlreichen Wortbeiträgen aus dem Publikum bereichert wurde. So wurde über persönliche Erlebnisse am 09.11.1989 berichtet und über gemeinsame Bemühungen beim Wiederaufbau von Wirtschafts- und Kulturbeziehungen. Insbesondere die Beziehungen zwischen den Partnerstädten Haldensleben und Helmstedt sind hierin tief verwurzelt.
Intensiv wurde auch über die Weitergabe von Wissen um die deutsch-deutsche Geschichte an die nachfolgenden Generationen diskutiert. Man war sich einig, dass gemeinsame Bestrebungen zu unternehmen sind, um diesen Teil der Geschichte an junge Menschen heran zu tragen. Die immer populärer werdende „Ostalgie“ wurde kritisch beäugt. Zum Ende der Veranstaltung wurde einhellig zugestimmt, dass die ehemalige innerdeutsche Grenze überwunden ist, jedoch äußerte Dieter Buchwald: „Man sollte immer im Bewusstsein haben, wozu eine Diktatur fähig ist“. Die Euphorie für die Wiedervereinigung stellte Ministerin Elisabeth Heister-Neumann als ungebrochen dar. Lothar Wien kommentierte, dass sich niemand die Verhältnisse vor 1989 zurück wünscht und Norbert Eichler gab zu bedenken, dass auch Menschen, die noch heute Probleme mit der Wiedervereinigung haben, oftmals tiefe Beweggründe hätten. Heinz-Dieter Eisermann, Bürgermeister Helmstedt und Vorsitzender des Vereins Grenzenlos - Wege zum Nachbarn e. V., dankte in seinem Schlusswort allen Beteiligten und appellierte an alle Anwesenden sich auch zukünftig für die Vollendung der Deutschen Einheit einzusetzen.
