Der Bahnhofsvorplatz Helmstedt wird einem Opfer des DDR-Grenzregimes gewidmet. Künftig trägt der Ort den Namen Fred-Woitke-Platz. Einheimischen und Besuchern der Stadt soll mit der Benennung des Platzes die Thematik der deutschen Teilung nähergebracht werden. Auch die Bedeutung des Bahnhofs Helmstedt als ehemaliger Grenzbahnhof und zugleich als Sinnbild der Freiheit für DDR-Flüchtlinge, die im Oktober 1989 über Warschau nach Westdeutschland kamen, soll durch die Widmung in Erinnerung gehalten werden.
Die feierliche Einweihung des Fred-Woitke-Platzes findet am Samstag, 13. September 2025, statt. Die Feier beginnt um 13.00 Uhr auf dem Fred-Woitke-Platz am Bahnhof Helmstedt mit der Enthüllung des Straßenschildes und einer Informationstafel. Anschließend findet um 15.00 Uhr in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn eine Gedenkveranstaltung mit Niederlegung von Blumen in Erinnerung an Fred Woitke statt.
Zum Hintergrund
Der 23-jährige Zimmermann Fred Woitke aus Eisenhüttenstadt versuchte am 21. April 1973, mit einem LKW die DDR-Grenze an der Grenzübergangsstelle Marienborn zu durchbrechen. Sein Fluchtfahrzeug überschlug sich an der Straßenrollsperre, woraufhin vier Grenzer das Feuer auf den Fliehenden eröffneten. Fred Woitke verstarb wenige Stunden später im Krankenhaus.
Die Initiative, Opfer des DDR-Grenzregimes mit der Widmung einer Straße oder eines Platzes zu würdigen, kommt von der Vereinigung der Opfer des Stalinismus. Fred Woitke wurde aufgrund der räumlichen Nähe seines Todesortes für die Benennung einer Örtlichkeit in Helmstedt vorgeschlagen. Der Rat der Stadt Helmstedt hat die Widmung einstimmig beschlossen.
Alle Interessierten sind herzlich zur Teilnahme an der feierlichen Einweihung eingeladen.
