Die Ortsfeuerwehr Helmstedt hat am Mittwoch, 2. April, das Gelände der Biogasanlage am Helmstedter Stadtrand besucht. Unter der Leitung von Johannes Dieckmann wurde eingangs in den Räumen der Ortsfeuerwehr an der Nordstraße das Grundwissen über eine Biogasanlage vermittelt. Im Anschluss wurden die Fahrzeuge besetzt und zu dem Gelände an der B244 gefahren. An der Biogasanlage angekommen wurden die Örtlichkeiten bei einem Rundgang mit Herrn Dieckmann erkundet.
In Biogasanlagen wird durch Vergärung von Biomasse Gas erzeugt, welches im Anschluss in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Strom- und Wärmegewinnung genutzt werden kann. Von einer gut geführten Biogasanlage geht keine Gefahr aus.
Grundsätzlich gibt es jedoch drei Gefahren für die Feuerwehren, dies sind die Explosionsgefahr des Biogas in Verbindung mit ausreichend Luftsauerstoff, die elektrische Hochspannung bei der Stromerzeugung und die vorhandenen Gase im erzeugten Biogas (Kohlenstoffdioxid und Schwefelwasserstoff) selbst als Atemgifte. Das Gas wird in einem Gasspeicher gesammelt und anschließend dem BHKW zugeführt und verbrannt. Sollte es in Folge eines Unfalls zu einem unkontrollierten Austritt von Biogas kommen, so kann es zu einem explosionsfähigen Gemisch kommen. Ob sich das Gas-Luft-Gemisch in einem explosionsfähigen Bereich befindet, wird durch die Feuerwehr mit Hilfe von speziellen Messgeräten ermittelt. Bereiche in denen es zu einem solchen Gemisch kommen kann sind deutlich gekennzeichnet. Gegen die Atemgifte tragen die Feuerwehrkameraden Atemschutzgeräte und ihre persönliche Schutzausrüstung. Stellen an denen elektrische Hochspannung vorhanden sein kann, sind durch Warnhinweise ebenfalls gekennzeichnet. Sollte es an den Schaltschränken zu einem Brand kommen, so wird dieses Mittels CO², Pulver oder Schaum gelöscht.
Im Anschluss an den Rundgang wurde der Fall geprobt, dass eine Person auf einem der Dächer der Biogasanlage verunglückt ist und nicht selbstständig von dort hinunter kam. Mit Hilfe der Drehleiter konnte die Person dann vom Dach „gerettet“ werden. Die Ortsfeuerwehr Helmstedt dankt Herrn Dieckmann für die Vorstellung der Anlage.
