Bürgermeister Heinz-Dieter Eisermann verlieh Hans-Otto Kieschke am vergangenen Freitag das Ehrenbürgerrecht der Stadt Helmstedt.
Rede
zur Verleihung des Ehrenbürgerrechts an
Herrn Hans-Otto Kieschke
am Freitag, 28.03.2008
Sehr verehrter, lieber Herr Kieschke
sehr geehrte Frau Kieschke,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
ich begrüße Sie alle herzlich zur heutigen Feierstunde in unserem schö-nen Rathaus.
Schon unzählige Male, sehr geehrter Herr Kieschke, und zu den ver-schiedenen Anlässen waren Sie in diesem Sitzungssaal. Aber heute ist ein ganz besonderer Tag für Sie und für uns alle!
Es ist mir eine ganz besondere Freude, Ihnen heute nach dem einstim-migen Votum des Rates der Stadt Helmstedt am 06. März dieses Jahres das Ehrenbürgerrecht der Stadt Helmstedt verleihen zu dürfen. Es ist ein alter und bewährter Brauch, denjenigen Persönlichkeiten, die sich um das allgemeine Wohl besondere Verdienste erworben haben, öffentlich Dank und Anerkennung zu sagen.
Im Grunde sind Sie, sehr geehrter Herr Kieschke, auch ohne die offiziel-len Ehrenbürgerrechte seit vielen Jahren eine Instanz in der Stadt Helm-stedt.
Sie erweitern damit die Reihe unserer Ehrenbürger. Diese Auszeichnung haben in der Zeit von 1968 bis 1997 Robert Hasenfuß, Robert Schaper, Ilse Moshagen und Heinz Niemann erhalten. Ganz interessant zu wissen ist vielleicht auch dies: laut Aufzeichnung in unserem Stadtarchiv wurde erstmals 1850 der damalige Kreisdirektor Carl Adolph Heinrich von Hohnhorst Ehrenbürger der Stadt Helmstedt (Kreisdirektor vom 01.05.1844 - 16.03.1850) .
Schon in den 17 Jahren Ihrer Bürgermeisterzeit (1974 - 1991) haben Sie Maßstäbe gesetzt. Sie haben uns gezeigt, dass man sich trotz hohen beruflichen Einsatzes auch noch auf kulturellem, sozialen und wirtschaft-lichen Sektor engagieren kann. Und wenn irgendwo die öffentlichen Gel-der nicht reichten, waren Sie sich nicht zu schade dafür, um über die persönliche Ansprache Gelder bei potenziellen Spendern bzw. Sponso-ren zu akquirieren. Die Liste Ihres wohlwollenden Tuns ist lang, Ihr Ein-satz geradezu unglaublich und mit hohem Zeitaufwand verbunden! Des-halb richte ich in meinen herzlichen Dank auch an Ihre Ehefrau Elisa-beth, die all Ihre Aktivitäten stets mit viel Geduld und Verständnis mitge-tragen hat.
Es würden den Rahmen dieser Feierstunde sprengen, wollte ich Ihre Verdienste für die Allgemeinheit einzeln aufzählen. Es sei mir jedoch gestattet, einige Ihrer selbstlosen Dienste zu nennen.
Vor mehr als 20 Jahren wurde im Brunnentheater dank Ihrer Initiati-ve mehrmals die Aktion „Nacht der guten Taten“ ins Leben gerufen . Dies bescherte uns unter anderem auch den Auftritt von Dieter-Thomas Heck, der diese Veranstaltung moderierte. Ziel war - wie auch heute - die Sammlung von Spenden für den guten Zweck.
Auch zum Kulturprogramm in der Stadt Helmstedt tragen Sie seit vielen Jahren bei und viele Helmstedter würden sicher etwas ver-missen, wenn es sie nicht mehr gäbe: die Konzerte des Heeresmu-sikkorps, die Dank Ihrer historisch gewachsenen Kontakte zur Bun-deswehr zu einem bereichernden Veranstaltungsbestandteil unse-res Kulturangebotes geworden sind.
Auch der Helmstedt-Haldensleben-Marsch, der seit vielen Jahren durchgeführt wird, ist Ihrer Initiative zu verdanken.
Gewissermaßen als Ihr „Denkmal“ im besten Sinne des Wortes ragt die gusseiserne Skulptur „La Voute des Mains“ an der Autobahn A 2 unweit der ehemaligen Grenzübergangsstelle Marienborn hervor. Dass diese Skulptur errichtet werden konnte, ist u. a. auch Ihrem Engagement als Vorsitzender des damaligen Vereins Denkmal Deut-sche Einheit e. V. zu verdanken. In wenigen Monaten ist es Ihnen gelungen, die hierfür erforderlichen Finanzmittel zusammen zu be-kommen.
Im vergangenen Jahr haben Sie sich ebenfalls besonders für das Projekt Grenzenlos stark gemacht. Als Botschafter für die Aktionen am 17. Juni zur Nominierung zum „Ort im Land der Ideen“ haben Sie maßgeblich zum Gelingen des Tages beigetragen.
Auch der Denkmalschutz in unserer Stadt ist Ihnen, sehr geehrter Herr Kieschke, wichtig. Ich erinnere nur an Ihr Werben für die bei-den Stiftungsessen, die zum Wohle der Helmstedter Denkmale durchgeführt wurden. Und wenn Sie erst einmal loslegen, kann es schon mal vorkommen, dass die Teilnehmerzahl die vorhandenen Räumlichkeiten an ihre Grenzen bringt.
Mit ganz viel Herzblut sind Sie dabei, wenn es um den Helmstedter Partnerschaftsverein und seine Kontakte zu unseren Partnerstädten geht. Es ist Ihnen ein wichtiges Anliegen durch die Begegnung der verschiedenen Kulturen dazu beizutragen, das Zusammenwachsen der Menschen in einem vereinten Europa immer weiter zu fördern und zu vertiefen. Ihre Unterstützung - und dies auch jahrelang als Vorsitzender des Helmstedter Partnerschaftsvereins - bildet dabei eine wichtige Basis für eine fruchtbare Arbeit unseres Partner-schaftsvereins.
Sehr geehrter Herr Kieschke, bis heute haben Sie unermüdlich Ihre eh-renamtliche Tätigkeit in den Dienst der Gemeinschaft gestellt und sich auf vielfältige Weise für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger eingesetzt. Mit Ihrem Engagement haben Sie zu einem nicht unerheblichen Teil ein großes Stück Mitverantwortung für die Gestaltung unserer Stadt über-nommen.
Eine erste offizielle Würdigung für Ihren selbstlosen Einsatz erhielten Sie 1994 mit der Verleihung des Titels eines Ehrenbürgermeisters, in der Stadt Helmstedt übrigens das 1. Mal, dass ein solcher Titel verge-ben wurde. Diese Anerkennung war für Sie weitere Motivation, sich für unsere Einwohnerinnen und Einwohner zu engagieren.
Der Wert und tiefere Gehalt der heutigen Auszeichnung sind begründet in der Verehrung und in dem Dank für die uneigennützige und beispiel-hafte Förderung des örtlichen Gemeinwesens. Sie, sehr geehrter Herr Kieschke, haben diesen vorbildlichen Bürgersinn unzählige Male unter Beweis gestellt. Sie haben in unermüdlicher und erfolgreicher Arbeit un-ter Zurückstellung persönlicher Vorteile und Annehmlichkeiten nur ein Ziel verfolgt:
Das Wohl unserer Stadt und ihrer Bürger!
Der bekannte römische Philosoph und Dichter Seneca mahnte einst sei-ne Studenten, an das Gemeinwohl zu denken, mit folgenden Worten:
„Ein Mensch, der nur an sich denkt
und in allem seinen Vorteil sucht,
kann nicht glücklich sein.
Willst Du für Dich leben, lebe für andere!“
Mit Ihrer Arbeit sind Sie zu einem leuchtenden Vorbild für uns alle ge-worden. Ihr Name und Ihr Wirken sind mit unserer Stadt untrennbar ver-bunden und wir sind stolz darauf, Sie als Bürger in unserer Gemeinde zu wissen. Ich wünsche mir, dass Ihr Engagement anderen Bürgerinnen und Bürgern als Vorbild dient.
Sie haben sich im wahren Sinne des Wortes um unsere Stadt verdient gemacht. Deshalb habe ich nun die Freude, die höchst außergewöhnli-che Verleihung des Ehrenbürgerrechts, die Ausdruck des Dankes, der Würdigung und der Hochachtung ist, vorzunehmen.
Lieber Herr Kieschke, ich gratuliere Ihnen von Herzen zu dieser Aus-zeichnung und darf Ihnen die Ehrenbürgerurkunde im Namen der Stadt Helmstedt überreichen.
