Jugendliche Fußballer aus Helmstedts Partnerstadt Swetlogorsk empfing Bürgermeister Heinz-Dieter Eisermann gestern im Sitzungssaal des Rathauses.
Die Jugendlichen und ihre Betreuer sind eine Woche zu Gast und nahmen an der schon traditionellen Internationalen Jugendfußballbegegnung in Rautheim teil. Neben dem Vorsitzenden des Helmstedter Vereins für Städtepartnerschaften, Hans-Otto Kieschke, begrüßte Eisermann die Gäste.
Liebe Fußballfreunde aus Swetlogorsk,
ich heiße Sie hier in unserem historischen Sitzungssaal herzlich willkommen und hoffe, dass Sie bisher schon einen erlebnisreichen Aufenthalt hatten. Ein besonderes Ereignis war dabei ganz sicher das Internationale Jugendfußballturnier in Rautheim, an dem Sie teilgenommen haben. Auch wenn es mit einer guten Platzierung leider nicht geklappt hat, so können Sie doch auf den erhaltenen Pokal „Fair Play“ mit Recht stolz sein.
Mit diesem Turnier haben Sie in gewisser Weise schon einen kleinen Vorgeschmack auf das weltumspannende Ereignis, dass in drei Tagen in Deutschland beginnt, nämlich die Fußballweltmeisterschaft, gewinnen können. Denn auch beim Fußballspiel in Rautheim waren viele Gäste aus unterschiedlichen Ländern zu Gast, die sich im sportlichen Wettkampf gemessen haben. Ich finde, dass gerade der Sport eine verbindende Brücke schaffen kann, wenn es darum geht, dass sich Menschen verschiedener Herkunft kennen und verstehen lernen können und Freundschaften schließen.
Die Fußball-WM im eigenen Land zu haben, ist natürlich etwas ganz besonders. Deutschland freut sich auf ein großes Fußballfest mit spannenden Spielen! Sie als Fußballspieler können sich das bestimmt gut vorstellen. Sicher wird die WM ein einmaliges und riesiges Erlebnis für uns werden. Vielleicht ist es ja auch Ihr Traum - ich denke es ist der Traum vieler Fußballspieler - als Profispieler bei einer Weltmeisterschaft mitspielen zu können und dann Weltmeister zu werden. Solche Träume darf man ruhig haben, finde ich.
Gern möchte ich unser heutiges Zusammentreffen dazu nutzen, Ihnen einiges über die Stadt Helmstedt zu erzählen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Helmstedt im Jahre 952; unsere Stadt kann als ehemalige Universitäts- und Hansestadt auf eine lange, bewegte Vergangenheit zurückblicken. In dem Saal, in dem wir uns hier befinden, werden nicht nur die Besucher der Stadt empfangen, sondern auch die Sitzungen des Rates der Stadt Helmstedt abgehalten.
Das herausragendste Gebäude in unserer Stadt ist das Juleum, ein palastartiger Renaissancebau der einstigen Helmstedter Universität. Der Universitätszeit verdanken wir auch die über 400 Professorenhäuser und Fachwerkbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die unserer Altstadt ein fachwerkbuntes Ambiente verleihen.
Wenn Sie sich ein wenig mit der deutschen Geschichte beschäftigt haben, wissen Sie sicher, dass Helmstedt sehr stark durch die deutsche Teilung geprägt wurde. Der Name Helmstedt war deshalb auch Synonym für den größten europäischen Ost-West-Grenzübergang. Heute freuen wir uns „grenzenlos“ zu sein. Noch heute ist die Aufarbeitung der deutsch-deutschen Geschichte für uns ein wichtiges Thema. Die jährlich stattfindenden „Helmstedter Universitätstage“ bieten einer breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich im Rahmen von Vorträgen, Lesungen und Podiumsdiskussionen mit dieser Thematik auseinander zu setzen.
Mit den Rundfahrten „Grenzenlos“ bieten wir darüber hinaus allen Interessierten an, an einer Exkursion in die jüngste deutsche Geschichte teilzunehmen. Verschiedene Besichtigungsobjekte und ehemalige Grenzanlagen werden bei dieser Fahrt verbunden. Die Teilnehmerzahlen vom vergangenen Jahr - nämlich insgesamt 4.521 - dokumentieren, dass wir mit diesem Angebot richtig liegen und den Teilnehmern eine Ost-West-Perspektive vermitteln, die lebendiger nicht sein kann.
Abschließend wünsche ich Ihnen weiterhin einen guten Aufenthalt bei uns und für heute Abend beim Fußballspiel natürlich viel Erfolg!