Der WDR-Dokumentarfilm aus dem Jahr 2000 „Tod dem Verräter – Der Fall Lutz Eigendorf“ von Heribert Schwan wird die diesjährigen Helmstedter Universitätstage eröffnen.
„Zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit stimmt der Film und die anschließend hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion auf die Helmstedter Universitätstage ein“, freut sich Bürger-meister Wittich Schobert und lädt zu der kostenfreien Veranstaltung in das Helmstedter Roxy-Kino ein. Gezeigt wird der Film am Donnerstag, 24. September, um 19.30 Uhr.
Der Film berichtet über das kurze Leben des 26-jährigen Abwehrspielers, der seine Karriere in Mielkes Fußballclub begann. Im Mittelpunkt stehen die Jahre 1979 bis 1983. Dokumentiert werden die außerordentlichen Anstrengungen des DDR-Geheimdienstes in der DDR auch in der Bundesrepublik, um Lutz Eigendorf “„zur Strecke zu bringen”. Neue Dokumente und Zeitzeugenaussagen lassen an der Version zweifeln, Eigendorf sei wegen Alkohol am Steuer tödlich verunglückt.
Seit über 30 Jahren ranken sich Gerüchte und Verschwörungstheorien um den Fall Eigen-dorf. Der DDR-Nationalspieler hatte im März 1979 eine Reise zu einem Freundschaftsspiel in Westdeutschland genutzt, um sich abzusetzen. Er bat um politisches Asyl in der Bundesre-publik und spielte als Profi für den 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Braunschweig. Durch seine Republikflucht geriet er ins Fadenkreuz der Staatsicherheit. Vieles deutet bis heute darauf hin, dass die Stasi den als „Sport-Verräter“ gebrandmarkten Republikflüchtling um-bringen ließ.
Zu Wort kommen Trainer und ehemalige Freunde des Fußballprofis. Ebenso die beiden Ehe-frauen Eigendorfs in Berlin und Kaiserslautern. Befragt wurden verantwortliche Stasi-Offiziere. Wie stark und unbehelligt der DDR-Unterdrückungsapparat in der Bundesrepublik agierte, wird ausführlich dokumentiert.
Im Anschluss an dem Film findet eine Podiumsdiskussion mit Journalist, Schriftsteller und Autor Dr. Heribert Schwan, ehemaligen Eintracht Braunschweig Akteuren wie Uli Maslo (da-maliger Trainer), Dr. Jürgen Stumm (ehemaliger behandelnder Mannschaftsarzt) und Bernd Franke (ehemaliger Torwart) statt. Moderiert wird die Diskussionsrunde von Jürgen Paxmann und Stefan Lindstedt von der Braunschweiger Zeitung.
Wegen der begrenzten Platzkapazität wird um vorherige Anmeldung (Freikartenbestellung) unter Tel. 05351-17-2500 oder 2511 oder <link>info@universitaetstage.de gebeten
„Ich bin mir sicher, dass die Kinobesucher ein überaus spannender und ergreifender Abend erwartet und danke den Helmstedter Kinobetreibern für die Kooperation, den Film kostenlos zu präsentieren“ erklärt Bürgermeister Schobert abschließend.
