Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen liest in Helmstedt
Die Friedrich-Naumann- und die Rudolf-von-Bennigsen-Stiftung laden in Kooperation mit dem Verein Grenzenlos - Wege zum Nachbarn e. V. ein: Dr. Hubertus Knabe (Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen) liest aus seinem Werk "Die Täter sind unter uns - über das Schönreden der SED-Diktatur" Interessierte sollten sich dafür schon heute den Sonntagabend, 17.06.2007, freihalten. Die Lesung beginnt um 18.30 Uhr im Helmstedter Juleum, Collegienplatz 1. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten.
War das Unrechtsregime der SED in Ostdeutschland ein Kavaliersdelikt?
Betrachtet man die Ostalgie-Shows in Fernsehen, den Kultstatus von DDR-Devotionalien oder die öffentliche Verhöhnung ehemaliger Häftlinge durch frühere Stasi-Offiziere, so scheint sich dieses milde Urteil über die zweite deutsche Diktatur durchgesetzt zu haben. Während sich die Täter von einst durch tatkräftige Lobbyarbeit einen auskömmlichen Lebensabend erstritten, werden die Opfer in Deutschland wieder einmal allein gelassen.
Dr. Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, zieht knapp zwei Jahrzehnte nach dem Sturz des SED-Regimes eine kritische Bilanz im Umgang mit der DDR-Vergangenheit. Er beschreibt die mangelhafte strafrechtliche Verfolgung der Täter und deren Reorganisation in schlagkräftigen Vereinen. Hubertus Knabes Bilanz sollte jedermann aufrütteln, dem die politische Kultur unseres Landes am Herzen liegt. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Veranstaltung am 17. Juni von Helmstedt - Grenzenlos statt.
Hintergrundinformation:
Am 17.06.2007 wird die Stadt Helmstedt offiziell zum Ort im Land der Ideen 2007“gekürt. Es handelt sich hierbei um eine gemeinsame und überparteiliche Standortinitiative von Bundesregierung und Deutscher Wirtschaft. Die Schirmherrschaft hat der Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler übernom-men. Der Verein Grenzenlos - Wege zum Nachbarn e. V. mit seinen Komponenten „Rundfahrt Grenzenlos“ und den „Helmstedter Universitätstagen“ wurde als zukunftsweisendes Projekt ausgewählt. Bei der Nominierung „Ort im Land der Ideen“ spielte das Engagement Helmstedts bei der Überwindung der Grenzen in den Köpfen der Menschen eine große Rolle. Die Kombination aus erlebbarer Geschichte, die mit der Rundfahrt Grenzenlos erklärt, warum die wiedergewonnene Einheit gepflegt und bewahrt werden muss, sowie die wissenschaftliche Aufarbeitung während den Helmstedter Uni-versitätstagen hat die Jury überzeugt.
Weitere Informationen: www.grenzdenkmaeler.de
