Mädchen und Jungen setzen sich mit der eigenen Person auseinander
120 Kinder der IGS Helmstedt beteiligten sich in der vergangenen Woche an einem Projekt im Jugendfreizeit- und Bildungszentrum, bei dem sich Schülerinnen und Schülern der 6. Jahrgangsstufe intensiv mit ihrer Person auseinandersetzen. „Was ist an mir typisch weiblich bzw. was ist typisch männlich an mir, das sind die Fragen, mit denen wir uns im Rahmen dieses Projektes beschäftigen“ erläutern Kirsten Schaube und Michael Reichmayr, projektbegleitende Lehrer an der IGS Helmstedt. Mädchen und Jungen schlüpfen hierbei in die jeweils andere Rolle und lernen so, sich gegenseitig zu akzeptieren und aufeinander zuzugehen. „Gerade im Alter von 12/13 Jahren erleben wir häufig, dass Mädchen und Jungen eher auf Distanz gehen“ erläutert die Projektleiterin. Das Jugendfreizeit- und Bildungszentrum bietet sich für die verschiedenen Aktionen dieses Projektes hervorragend an, da hier viele Räume genutzt werden können. Die Schülerinnen und Schüler finden es darüber hinaus toll, außerhalb des Schulgebäudes zu arbeiten. Kirsten Schaube freut sich über die gute Unterstützung, die sie hier im JFBZ von Britta Rohm und ihrem Team erfährt.
Auf dem Programm stehen Aktionen wie Entspannungsübungen und Klettern für Jungen bzw. Gymnastik und Selbstverteidigung für Mädchen. „Wir wollen erreichen, dass die jungen Menschen über ihre eigene Rolle in der Gesellschaft nachdenken,“ erklärt Kirsten Schaube das Ziel der Projektwoche.
Einen weiteren wichtigen Baustein des Projektes bildet ein Informationsgespräch mit Christine Köhler von der Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch. Die Psychologin gibt Tipps zum Chatten und zum Umgang mit dem Internet. Die Broschüre „Sicher Surfen“ ist bei den Kids heiß begehrt. „Ich möchte dazu beitragen, dass die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Stärke, Sicherheit und ihr Selbstbewusstsein prägen und will ihnen vermitteln, dass sie jederzeit Hilfe bekommen können, wenn es erforderlich ist“, erläutert Christine Köhler. Die Beteiligung der Kinder am Gespräch und ihre vielen Fragen machen deutlich, dass ihnen zu diesen Themen die Fragen förmlich „unter den Nägeln brennen“.
Am Freitag, dem Abschlusstag des Projektes, findet dann der „perfekte Tag“ statt. Die Jungen machen etwas für die Mädchen und umgekehrt. Wie sieht das aus? Die Jungs kümmern sich um das Essen und die Deko und die Mädchen werden sich dafür bei den Jungs bedanken. Wie, wird jetzt noch nicht verraten.
Was nehmen die Jugendlichen aus der Projektwoche mit? Katja Wolf sagt: „Mir gefällt es gut, dass sich bei der Gruppenarbeit hier auch die mal trauen, etwas zu sagen, die sonst eher schüchtern sind.“ „Hier können wir über Sachen sprechen, über die man mit den Jungs nicht reden kann“ freut sich Isabell Bode.
„Uns hat diese Woche gezeigt, wie wichtig es ist, mit den Mädchen und Jungs intensiv ins Gespräch zu kommen und damit zu deren Selbstfindung beitragen zu können“ erklärt das Jahrgangsteam 6 der IGS und ist schon gespannt auf die Projektwoche im nächsten Jahr.
