Fachwerktriennale 09 richtete in Helmstedt den Fokus auf „Bürger und Stifter“
Gut besucht war der Ratssaal zur Veranstaltung „Bürger und Stifter“ im Rahmen der Fachwerktriennale 09. Etwa 40 Teilnehmer verfolgten die Vorträge und die anschließende Podiumsdiskussion, in denen es um Erfahrungsberichte und Strategien für weitere Stadtsanierungen ging. Zuvor überzeugten sich Fachleute und Helmstedter Bürger bei einem Stadtrundgang davon, dass in den letzten Jahrzehnten bereits eine Vielzahl von Sanierungsprojekten ausgeführt worden sind, in Zukunft jedoch nach wie vor ein hoher Sanierungsbedarf in der Helmstedter Altstadt vorhanden ist.
Steuerberater Horst Schade aus Braunschweig machte in seinem Vortrag deutlich, dass die erhöhten steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten bei Baudenkmalen und in Sanierungsgebieten ein Pfund sein können, die Investitionen bei alten Gebäuden zu erleichtern. Die Informationen über die steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten will die Stadt künftig zu jedermanns Information ins Internet stellen.
Einbecks Baudirektor Gerald Strohmeier erklärte die Sanierungsprobleme aus Sicht des südniedersächsischen Mittelzentrums. Mit seinen noch 27.700 Einwohnern sieht sich Einbeck in Zukunft massiv dem demografischen Wandel ausgesetzt. Neben einem Bevölkerungsverlust von 12 % bis 2025 wird vor allem die Verschiebung der Altersstruktur zum Problem. Ein positives Signal setzt eine Initiative von Eigentümern und Händlern, die sich die Aufwertung des innerstädtischen Brauereiquartiers zur Aufgabe gemacht hat.
Helmstedts Stadtbaurat Thorsten Kubiak gab einen Überblick über den Stand der Sanierung in Helmstedt. Mut machen hier richtungsweisende Initiativen wie die Bauherrengemeinschaft Kybitzstraße 23 und eine Standortgemeinschaft mit Eigentümern der Kybitzstraße und Schuhstraße, die sich zu einem Verein zusammengeschlossen haben. Beide Initiativen standen im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion. Hartmut Krämer von der Bauherrengesellschaft und Andreas Schattanik vom Verein Forum Kybitzstraße/Schuhstraße berichteten von ihren Erfahrungen. Gemeinsam ist beiden der Vorbildcharakter und die Nachahmenswertigkeit für Lösungen zur Stadtsanierung. Deutlich wurde die Wichtigkeit, künftig verstärkt Nutzungen als Grundlage für wirtschaftliche Sanierungen in die Altstadt zu lenken.
