Bombardierung Helmstedts kostete 126 Menschenleben
Helmstedt. Am 20. Februar jährt sich der Tag des Luftangriffs der Allierten auf Helmstedt infolge des Zweiten Weltkrieges zum 70. Male. Bei dem damaligen Angriff am 20. Februar 1944 - einem Sonntag - verloren 126 Menschen ihr Leben.
„Wir wollen an diesem 70. Jahrestag der Bombardierung an all diejenigen Menschen denken, die an diesem schicksalhaften Tag ihr Leben verloren haben oder den Tod eines Angehörigen oder lieben Freundes zu beklagen haben“ macht Bürgermeister Wittich Schobert deutlich. Auch nach so langer Zeit seien die Schicksale und Leiden aller Opfer aus der schweren Zeit des Zweiten Weltkrieges nicht vergessen.
Diese gezielte Bombardierung der Stadt erfolgte im Rahmen der „Big Week“. Nachdem das eigentliche Ziel Halberstadt unter Wolken lag und für die Bomberverbände nicht auszumachen war, wurde Helmstedt als Ausweichziel („target of opportunity“) ausgewählt. Zu dieser Zeit gab es einige kriegswichtige Rüstungsbetriebe an der Emmerstedter Straße in Helmstedt sowie einen Fliegerhorst der deutschen Luftwaffe im nahe gelegenen Mariental-Horst. 58 B-24 Bomber warfen zwischen 13.23 Uhr und 13.27 Uhr ihre Bombenlast ab.
„Gedenktage, wie der 20. Februar führen das damalige Unglück wieder vor Augen, erinnern an die Folgen von Krieg und Gewalt und erzeugen Trauer und rufen uns alle auf, ein Bekenntnis abzulegen, das Bekenntnis zu einem Leben in Frieden“ sagt der Bürgermeister.
Das Weltgeschehen zeigt, dass dies heute - vielleicht mehr denn je – von höchster Wichtigkeit ist. Die Sehnsucht der Menschen nach Frieden oder zumindest nach einem friedvolleren Miteinander ist ungebrochen, doch tagtäglich erleben Menschen überall auf der Welt das Gegenteil.
„Auch in der Zukunft sind wir aufgefordert, uns immer wieder mit den Ursachen von Krieg, Gewalt und Aggressionen auseinander zu setzen. Dieses ist für unser individuelles Handeln, aber auch für unser Handeln als Gemeinschaft von großer Bedeutung. Wir sollten uns daher immer wieder vor Augen führen, dass der Frieden kein bleibender Zustand ist sondern immer wieder neu erarbeitet werden muss“ so Schobert abschließend. Am 20. Februar erfolgt an-lässlich des Gedenkens eine Trauerbeflaggung am Rathaus.