Sanierungsarbeiten am Wohnhaus Holzberg 5 unmittelbar vor dem Abschluss
Die umfangreichen Sanierungsarbeiten an dem historischen Fachwerkgebäude Holzberg 5 stehen kurz vor dem Abschluss. Allerdings war dieses ehemals verputzte Haus bis vor Kur-zem als Fachwerkbau nicht einmal erkennbar. Das Objekt liegt im nordwestlichen Teilbereich der prächtigen Platzanlage Holzberg und aus der Sicht der Autofahrer in der Blickachse. Mitte des Jahres 2010 entschloss sich Herr Norbert Hartz als eingesetzter Verwalter zu der um-fassenderen Sanierung des Gebäudes. Wegen der Lage in dem neuen Sanierungsgebiet „Holzberg - St. Stephani“ konnten Städtebaufördermittel beantragt werden. Diese Fördermittel werden zu jeweils einem Drittel von der Bundesrepublik, dem Land Niedersachsen und der Stadt Helmstedt aufgebracht. Im Rahmen dieser umfangreichen Sanierung wurden die Investitionskosten von rund 115.000 € mit 45.000 € Fördergeldern bezuschusst.
„Nach städtischen Archivalien wurde das Haus im Jahre 1715 von dem Bötticher Hans Schmidt errichtet. Dieser muss recht wohlhabend gewesen sein, was man daran erkennen kann, dass er mit Bauholz nicht sparen musste. Aus statischen Gründen wären diese kräftigen Eichenhölzer jedenfalls nicht erforderlich gewesen“ erklärt Hedwig Kern, Denkmalpflegerin der Stadt Helmstedt. Der nachträgliche Putz auf der Fassade zeigte schon seit einiger Zeit Risse und stärkere Bewegungen in den Wandbereichen. Eine Untersuchung und stellenweise Frei-legung zeigte, dass hinter der betonharten Putzschale Feuchtigkeit Schaden angerichtet hatte und die Holzsubstanz angegriffen war. Zum dauerhaften Erhalt des Hauses wurde entschie-den, den unwerten Putz komplett abzunehmen und die Fassade gründlich und fachgerecht wieder instandzusetzen. Hierbei mussten auch etliche gänzlich fehlende Fachwerkhölzer wie-der neu eingesetzt werden. Neben der Fassadenreparatur wurde auch die gesamte Dachde-ckung in Angriff genommen und sämtliche Fenster der Fassade wurden nach einer histori-schen Fotovorlage denkmalgerecht erneuert.
Bei der Maßnahme, die durch den Braunschweiger Architekten Felix Paetsch von Anfang an und intensiv begleitet wurde, ist das gute Zusammenspiel aller Beteiligten – Eigentümer, Architekt und Stadt – hervorzuheben. Nur so war es möglich, eine nachhaltige Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes auch unter Qualitäts- und Kostengesichtspunkten zu errei-chen. „Dem engagierten Einsatz des Bauherrn, des Planers und zugleich Bauleiters sowie der ausführenden Firmen ist es zu verdanken, dass dieser erste größere Sanierungsfall im neuen Sanierungsgebiet zu einem vorzeigbaren und herausragenden Beispiel gedieh“, wirbt Andreas Bittner vom städtischen Fachbereich Planen und Bauen für Nachahmer. Das denk-malpflegerische Ziel, die Fassade möglichst wieder in ihrem ursprünglichen Zustand und Glanz herauszuarbeiten, wurde trotz eines erhöhten Schwierigkeitsgrades erreicht und das Ergebnis darf wirklich als gelungen gelten.