19-jährige Französin aus Vitré absolvierte ein Praktikum bei der Stadt Helmstedt
Auf einen Monat Praktikum bei der Stadt Helmstedt kann Lucie Lebrun zurückblicken. Dank der Vermittlung durch den Städtebeauftragten für Vitré, Heinz Jordan, weiß die 19-jährige Französin jetzt viel über das Projekt „Grenzenlos“. Während ihres Einsatzes im Fachbereich Wirtschaft, Tourismus und Kultur befasste sie sich intensiv mit der deutsch-deutschen Geschichte und übersetzte u. a. das Konzept für die Rundfahrt Grenzenlos auf Französisch. Dieses bietet den Gästeführer/innen nun eine umfassende Grundlage für Führungen mit französischen Gästen. Darüber hinaus verfasste Lucie Lebrun für die Presse in Vitré einen Artikel über das Projekt und trug damit dazu bei, dieses länderübergreifend noch bekannter zu machen.
„Die Übersetzung war für mich eine interessante Übung, weil ich in Frankreich Literatur studiere“ berichtet Lucie. Die Übersetzung einiger Wörter gestaltete sich dann doch schwierig: Auf Deutsch kann man Wörter miteinander verbinden, so dass man viel mit einem Wort sagen kann, auf Französisch ist das nicht so. „Deshalb waren Ausdrücke wie zum Beispiel „eine menschenverachtende Grenze“ schwierig zu übersetzen“, erzählt die 19-jährige Studentin. Das ging ihr mit vielen feststehenden Begriffen des Konzeptes auch so: Wie übersetzt man Sichtblendmauer, Hundetrasse oder Signalzaun auf Französisch?
Selbstverständlich hat Lucie auch selbst an einer Rundfahrt Grenzenlos teilgenommen, um sich die Grenzanlagen direkt anzusehen. „In Frankreich kennt man wenig über die innerdeutsche Grenze“ gibt sie zu. Besonders beeindruckt habe sie die Besichtigung des Grenzdenkmals in Hötensleben. Dort könne man sich gut vorstellen, wie unmenschlich das Grenzregime war.
Als Resümee hält die junge Frau für sich fest: „ Dieses Praktikum bot mir eine besondere Gelegenheit, mich mit der deutsch-deutschen Geschichte und deren Vergangenheitsbewältigung auseinanderzusetzen. Man darf die Vergangenheit zwar nicht vergessen, aber man muss sie auch überwinden und für die nachfolgenden Generationen dokumentieren“ stellt sie fest.
Foto: von links: Heinz Jordan, Lucie Lebrun und Anja Kremling-Schulz
